Die Chronik wurde von den ersten Mitgliedern nach der Wiedergründung verfaßt. Leider fehlen bis 1946 sämtliche Unterlagen. Es ist anzunehmen, daß Ehrenmitglied Ludwig Wagner das Meiste aufgezeichnet hat, da nirgendwo eine Unterschrift zu finden ist.

Der Volks- und Gebirgstrachten Erhaltungsverein Edelweiß Almenrausch wurde unter dieser Bezeichnung 1926 gegründet. Bis 1933 stand der Verein in schönster Blüte, doch als das III. Reich entstand, waren die Trachtenvereine nicht mehr gern gesehen. Der frühere Reichsverband für Heimat und Volkstum wurde 1937 aufgelöst. Dies war das große Aus für alle Trachtenvereine im deutschen Reich.

Am 15. Mai 1946 versammelten sich einige alte Mitglieder und ein paar junge Burschen, um den Verein wieder ins Leben zu rufen. Vereinlokal war der Ammer-Wirt in Altersham, da in der Stadt aus Platzmangel kein Lokal zu bekommen war. Dort war jeden Donnerstag Plattlerprobe.
Die Namen dieser Mitglieder waren:

Ludwig Wagner - Rudolf Stütz
Franz Rothmaier - Alfons Stütz
Alfred Gschneidner - Hans Stürkner
Otto Gschneidner - Hermann Reitberger

Schon zwei Monate nach der Neugründung kamen die ersten Dirndln zur Plattlergruppe. Im Juli 1948 wurde die erste Jugengruppe gegründet. 1949 wurde die Volkstracht für die Seniorengruppe und 1950 für die Kindergruppe angeschafft.

Bereits bei der Fahnenweihe in Blumberg bei Landshut, am 29. Mai 1950, wurde unser Verein von höherer Ebene aus als einer der schönsten Vereine der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Am 20. August 1950 wurde das erste Erntedankfest durch den Trachtenverein aufgezogen.
Dies war die Geburt des jetzigen Rottaler Volksfestes. Dreiundzwanzig Wägen zierten den Festzug.

1950 wurde der Gebirgstrachtenverein in Volkstrachtenverein umbenannt. Am 4. November 1952 wurde von den Vereinsmitgliedern beschlossen, den Vereinsnamen auf "Heimat- und Volkstrachten-Erhaltungsverein" zu ändern und auf oberbayerisches Volkstumsgut zu verzichten.

Der Wandel hinsichtlich der Kleidung und Tänze vollzog sich stufenweise, wie wie man aus der folgenden Abbildung ersehen kann.


Ein Foto aus der Zeit, in der sowohl Gebirgstracht, als auch Volkstracht getragen wurde

Ein reges Vereinsleben, viele Festbesuche und Patenschaften kennzeichneten die fünfziger Jahre.

Aus den sechziger Jahren sind leider keine Aufzeichnungen mehr vorhanden.

Anfang der siebziger Jahre erlebte der Verein eine neuen Aufschwung durch die Kinder- und Jugendgruppen. Maßgeblichen Anteil daran hatte der langjährige Jugendleiter Rudl Weidinger, der nicht müde wurde, neue Mitglieder zu werben und mit diesen die heimischen Volkstänze einzustudieren.

Der gewaltige Zusammenhalt im Verein zeigt sich insbesondere 1979, als die Vereinsmitglieder gemeinsam die Hieronymus-Kapelle am Griesberg erbauten und sie der Stadt Pfarrkirchen schenkten, um dafür das Startkapital zur Gründung der Trachtenblaskapelle zu erhalten.

In den achtziger und neunziger Jahren wurden alte Freundschaften gepflegt und neue geknüpft. Freilassing, Wernau, Mistelgau, Kiel, Gießen, das Schweizer Rottal, St. Remy in der Provence - um nur einige zu nennen.

Das Vereinsleben fordert von den Trachtlern das ganze Jahr über vollen Einsatz: Versteigerung, Fasching, Schafkopfrennen, Starkbierfest, Sonnwendfeuer, Fronleichnamsprozession, Kräuterweihe am Gartlberg, Trachtenwallfahrt, Jahreskonzert der Blaskapelle und vieles andere mehr, das aufzuzählen diesen Rahmen sprengen würde.